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Das ist ein Fahrradreifen

Das ist ein Fahrradreifen

Fahrradreifen sind ein wesentlicher Bestandteil eines jeden Fahrrads. Sie verbinden dein Fahrrad und deine Kraft mit der Straße.

Das ist ein Fahrradreifen

Leif Nordsiek

57 min. Lesezeit

17.11.2022


Das ist ein Fahrradreifen

Einleitung

Reifen sind eigentlich nur der Gummi-Teil, der über die Felge gespannt wird. Erst gemeinsam mit der Felge ergibt sich ein Rad.


Es gibt viele verschiedene Fahrrad Reifen, aus denen Du wählen kannst. Rennräder haben in der Regel dünnere Fahrrad Reifen, die auf Geschwindigkeit und Effizienz ausgelegt sind, während Mountainbikes dickere, stollenartige Reifen für Traktion und Stabilität in unwegsamem Gelände haben. Es gibt sogar Fahrradreifen, die speziell für Gravelbikes entwickelt wurden, die die Eigenschaften von Rennrädern und Mountainbikes kombinieren.


Gerade bei gebrauchten Fahrrädern ist es wichtig, von Zeit zu Zeit einen Blick auf die Reifen zu werfen und diese eventuell auszuwechseln. Einen Reifen solltest Du auf jeden Fall austauschen (lassen), wenn er undicht ist, sichtbare Schäden aufweist, spröde wird oder Du einzelne Fäden des Mantels abziehen kannst. Wenn Du diese einfache Vorsichtsmaßnahmen triffst, kannst Du dein Fahrrad lange auf der Straße halten und platte Reifen vermeiden.


Unabhängig von der Art des Fahrrads ist es wichtig, die richtigen Reifen für deinen Fahrstil und die Bedingungen, unter denen Du fährst, auszuwählen. Wenn Du dir nicht sicher bist, worauf Du bei deinem Fahrrad Reifen achten musst, kann dir der folgende Artikel sicher weiterhelfen. Auch die Experten in deiner lokalen Fahrrad-Werkstatt helfen dir sicher gern, die richtigen Reifen für dein Fahrrad auszuwählen und zu bestellen. 

Fahrradreifen Größe

Fahrradreifen gibt es in einer verwirrenden Vielfalt von Größen. Wir helfen dir, das System zu verstehen und die richtige Reifengröße für dein Fahrrad auszuwählen.


Fahrradreifen werden in der Regel durch zwei Zahlen gekennzeichnet. Die erste Zahl ist der Durchmesser des Gummi-Reifens, entweder in Zoll oder in Millimetern. Die zweite Zahl ist die Breite des Reifens, wieder, in Zoll oder in Millimetern.


Ein 26 x 2,1-Zoll-Reifen hat zum Beispiel einen Durchmesser von 26 Zoll und eine Breite von 2,1 Zoll. In der Regel befinden sich die Größenangaben sowohl in Zoll als auch in Millimetern auf der Seitenflanke eines Fahrradreifens.


Rennradreifen haben in der Regel eine Breite von 23-28 mm, bei einer Länge von 622 mm. Also steht auf einem solchen Reifen beispielsweise 622x28 als Reifengröße. Allerdings werden die 622er Reifen auch häufig als 700c Reifen bezeichnet. Die 700 steht dabei für den äußeren Umfang eines Reifens, ebenfalls in Millimetern. Ein solcher Reifen hat jedoch die gleiche Größe wie ein 622er Reifen. 

Um die Verwirrung komplett zu machen: Bei Mountainbikes gibt 27,5 Zoll und 29 Zoll große Reifen. Beide Reifen sind jedoch gleich groß. Sie unterscheiden sich lediglich in ihrer Dicke (und somit ihrem äußersten Umfang). Dir werden aber beide auf dein Mountainbike passen.

Fahrradreifen nachbestellen oder kaufen

Lange Rede, kurzer Sinn: Wenn Du auf deinem Reifen einen alten Reifen hast, der gepasst hat, kannst Du einfach diese Größe nachbestellen. Ansonsten kannst Du auch stets deinen lokalen Fahrrad-Händler nach einem Rat fragen, um einen Fehlkauf zu vermeiden.

Die Auswirkungen der Breite eines Reifens auf das Fahrgefühl

Die Breite Ihrer Reifen hat einen großen Einfluss auf das Fahrverhalten deines Fahrrads. Breitere Reifen bieten mehr Traktion und Stabilität, aber sie erhöhen auch das Gewicht und den Rollwiderstand. Schmalere Reifen sind leichter und rollen schneller, aber sie können anfälliger für Rutschen Fahrgefühl auf unruhigen Untergründen sein.


Welche Breite für dich die richtige ist, hängt von der Art deiner Fahrten und den Bedingungen ab, unter denen Du fährst. Wenn Du zum Beispiel hauptsächlich auf glattem Asphalt fährst, sind schmalere Reifen schneller und damit auch bequemer. Wenn Du jedoch häufig auf unebenen Wegen fährst, sind breitere Reifen bequemer und bieten eine bessere Traktion.


Wenn Du dir unsicher bist, welche Breite Du wählen sollst, ist es oft am besten, sich für breitere und komfortablere Reifen zu entscheiden. Allerdings musst Du stets darauf achten, dass die dickeren Reifen auch auf deine Felge passen und sich das Ganze dann auch noch in deinem Fahrradrahmen frei drehen und bewegen kann. Es lohnt sich, diesen Umstand vor dem Bestellen und Einbauen zu überprüfen. So viel können wir aus eigener leidvoller Erfahrung berichten.

Luftdruck

Neben der Breite solltest Du den Reifen auch auf den richtigen Reifendruck aufpumpen und halten. Dies ist nicht nur eine Frage der persönlichen Vorliebe. Der Reifendruck ist einer der wichtigsten Aspekte bei der Wartung deines Fahrrads. Der richtige Reifendruck sorgt dafür, dass dein Fahrrad reibungslos und bequem fährt, das Handling funktioniert und Du möglichst wenig Pannen hast. Ein falscher Reifendruck kann zu einer Reihe von Problemen führen. Daher ist es wichtig, die Reifen deines Fahrrads regelmäßig zu überprüfen und sie auf den empfohlenen Druck aufzupumpen.


Zunächst einmal muss man wissen, dass es nicht den einen "richtigen" Reifendruck für alle Fahrräder und alle Bedingungen gibt. Der ideale Reifendruck für dein Fahrrad hängt von Faktoren wie der Art Ihres Fahrrads, den verwendeten Reifen, dem zu befahrenden Gelände und deinem persönlichen Fahrstil ab.


Desto breiter dein Reifen ist, umso weniger Luftdruck benötigt er. Desto schmaler dein Reifen ist, umso stärker solltest Du ihn aufpumpen. Als grobe Handreiche kannst Du Rennradreifen auf bis zu 7,5 Bar aufpumpen. Eine Faustregel bis 7,5 Bar sind hier 1 Bar Luftdruck pro 10 Kg Körpergewicht. „Normale“ Reifen für dein Stadtfahrrad solltest Du bis zu 3,5 Bar aufpumpen. Breite Reifen eines Beach-Cruisers oder Mountainbikes lassen sich auch noch mit einem Reifendruck von 1,5 bis 2 Bar sehr gut fahren.


Sobald Du den idealen Druck für dein Fahrrad kennst, kannst Du damit beginnen, deine Reifen aufzupumpen. Die meisten Fahrradpumpen verfügen über eine in den Pumpenkopf integrierte Druck-Anzeige, so dass Du den Druck während des Pumpvorgangs leicht überprüfen kannst. Wenn deine Pumpe nicht über eine solche Anzeige verfügt, kannst Du den Reifendruck deines Fahrrads einfach grob mit deiner Hand testen. Solange Du den Reifen mit deinem Daumen leicht eindrücken kannst, ist er vermutlich zu schwach aufgepumpt. Sobald der Reifen sich prall anfühlt und Du ihn mit deinem Daumen nur noch mit viel Aufwand eindrücken kannst, ist der Reifen mindestens sehr gut aufgepumpt.


Es ist wichtig, den Reifendruck Ihres Fahrrads regelmäßig zu überprüfen, da selbst eine kleine Veränderung des Drucks das Fahrverhalten deins Fahrrads beeinflussen kann. Wenn Du bemerkst, dass dein Fahrrad nicht mehr so leichtgängig ist wie sonst, oder Du mehr Platten hast als sonst, ist das ein regelmäßig Hinweis darauf, dass dein Reifendruck vielleicht nicht mehr ganz soo korrekt ist.

Reifen Profil

Schließlich musst Du dich für das Profil deiner Reifen entscheiden. Hier ist es vor allem eine Frage der persönlichen Vorliebe. Im Allgemeinen eignen sich aggressivere Reifenprofile besser für das Fahren im Gelände, während glattere Profile besser für den Straßenverkehr geeignet sind.

Pannenschutz

Fahrradreifen sind anfällig für Reifenpannen, die durch scharfe Gegenstände auf dem Boden oder in der Luft verursacht werden können. Es gibt einige Möglichkeiten, deine Reifen vor Reifenpannen zu schützen, z. B. mit pannensicheren Reifen, gutem Luftdruck und natürlich einer vorsichtigen Fahrweise. Ein durchschnittlicher Fahrradreifen hält für rund 3.000 bis 5.000 km.


Pannensichere Reifen bestehen aus verstärktem Gummi, das so konzipiert ist, dass es Pannen widersteht. Reifendichtmittel ist eine Flüssigkeit, die Pannen abdichtet, sobald sie entstehen. Es wird vor der Fahrt auf die Innenseite des Reifens aufgetragen und kann helfen, Reifenpannen zu vermeiden.


Bei der Wahl einer Strategie zum Schutz vor Reifenpannen ist es wichtig, die Art des Fahrens und das Gelände, auf dem Du fahren wirst, zu berücksichtigen. Wenn Du beispielsweise häufig auf unebenen Straßen oder in Gegenden mit viel Glas oder anderen scharfen Gegenständen auf dem Boden unterwegs bist, empfiehlt sich die Verwendung von pannensicheren Reifen, zum Beispiel von Schwalbe. Wenn Du dir Sorgen machst, dass während der Fahrt Reifenpannen auftreten könnten, ist ein Reifendichtmittel und Flickzeug immer eine gute Option.


Unabhängig davon, welche Art von Pannenschutz Du verwendest, ist es wichtig, dass Du deine Reifen regelmäßig auf ihren richtigen Reifendruck hin überprüfst. Wenn dein Reifen zu platt oder zu fest aufgepumpt ist, wird er deutlich anfälliger für Beschädigungen von außen, unter unglücklichen Umständen können sich die Schäden sogar bis zu deiner Felge durchschlagen. Manch Achter in der Felge wäre mit höherem Reifendruck vermeidbar gewesen. Als allgemeine Regel gilt, dass breitere Reifen mit einem niedrigeren Druck gefahren werden können, ohne dass die Gefahr einer Reifenpanne besteht. Wenn Du also breite Reifen fährst, kannst Du mit niedrigeren Drücken experimentieren, um herauszufinden, welcher Druck sich für dich am besten anfühlt. Allerdings wirst Du auch schnell merken, dass ein niedriger Reifendruck das Fahren irgendwann sehr anstrengend machen kann.


Wenn Du die richtigen Reifen auf deinem gebrauchten Fahrrad hast, ist es wichtig, sie zu pflegen, damit sie so lange wie möglich halten. Prüfe deine Reifen regelmäßig auf Verschleiß und achten auf den richtigen Luftdruck. Bei richtiger Pflege wirst Du mit deinen Fahrradreifen viele Jahre und Kilometer lang Freude am Fahren haben.

Schluss

Es gibt buchstäblich Hunderte von verschiedenen Reifenmodellen auf dem Markt, so dass es unmöglich ist, hier alle abzuhandeln. Wir hoffen jedoch, dass dieser Artikel dir ein besseres Verständnis für die verschiedenen Größen und Typen von Fahrradreifen vermittelt hat, damit Du eine passende Auswahl treffen kannst, wenn es an der Zeit ist, neue Reifen für dein gebrauchtes Fahrrad zu kaufen. Wir freuen uns über deine Rückmeldungen und Anregungen.

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